In digital we trust

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17/04 15:00  —  17/05/25 18:00

Eröffnung: Mi., 16. April 2025, 18 Uhr im spce Muthesius

mit: Maxim Lewandowski, Thiemo Frömberg, Hybrid Lab - ein Forschungsprojekt der Design Academy Eindhoven in Partnerschaft mit Muthesius Kunsthochschule, The New Raw und UAU Project

Kuratiert von Sven Christian Schuch, Künstlerischer Leiter sp ce | Muthesius
in Kollaboration mit dem DLC Art Lab der Muthesius Kunsthochschule

Öffnungszeiten: Mi., – Sa., 15 – 18 Uhr
Sonderprogramm zur Digitale Woche Kiel, siehe unten.

Grafische Gestaltung: Adrian Herzig

Programm:

Dienstag, 29. April:

*19 Uhr: Artist Talk & Screening: Elisa Giardina Papa

Montag, 12. Mai:

*
10 - 13 Uhr: Workshop Monstergarten, mit Achim Kirsch
https://digitalewochekiel.de/programm/01jkz2eg7hmxyt5wrdzvhz139f

*
15 - 18 Uhr: Workshop KI Wallpaper Workshop der Tiny Design School, mit Prof.in Annika Frye
https://digitalewochekiel.de/programm/01jns4af8qhh21cfmwva0vn8v8

Dienstag, 13. Mai:

*9 - 12 Uhr: Die Stadt hat Augen - Workshop zu Überwachungsbildern, mit Melanie Appelt
https://digitalewochekiel.de/programm/01jkdkjper2nk7s7s9kcg40gx8 

*
15 - 18 Uhr: Workshop Hybrid Design Tiny Design School, mit Du Zhang
https://digitalewochekiel.de/programm/01jns3qr1ysyfx8rtt2ds13818

*18:30 Uhr: Artist Talk & Screening: Kyriaki Goni
https://digitalewochekiel.de/programm/01jsfe52h3qcrrkxt01ng44khv


Mittwoch, 14. Mai:

*10 - 13 Uhr: In Zukunft Meer: Eintauchen ins Bilderbuch, mit Dorothe Knapp
https://digitalewochekiel.de/programm/01jns15w78et2kr73jgfcv1c60

*18 - 20 Uhr: VII. KI-Salon Vertrauen, in der Muthesius Kunsthochschule, Hörsaal,
eine Veranstaltung des DLC Art Labs
https://digitalewochekiel.de/programm/01jnr0x698hryzmmfr9hdpe66e

Donnerstag, 15. Mai:

*18:30 Uhr: In AI we trust, Talk & Offener Diskurs mit Uta Röpcke & Hannes Grassegger
https://digitalewochekiel.de/programm/01jsffehz10anc8t2n6dr5r8sv

Vertrauen wird oft beschworen, eingefordert, vorausgesetzt! Es ist ein Gut, dass leichtfertig verschenkt werden kann und bereitwillig als Grundlage menschlichen Handelns gegeben werden muss; was vorhanden sein muss, um an eine Sache zu glauben und diese glaubhaft zu vertreten.

Ohne Vertrauen geraten Prozesse ins Stocken und kommen zum Erliegen; ist eine Zusammenarbeit oder eine Partnerschaft schwer möglich. Vertrauen kann verloren gehen.

In Bezug auf die fortschreitende Digitalisierung und den rasanten Entwicklungen in Künstlicher Intelligenz, wird die Frage nach Vertrauen ambivalent.

Vertrauen wir den oft auf KI-generierte Algorithmen beruhenden Zukunftsprognosen? Sind die digitalen Bilder, die wir auf unseren Smartphones, in Social Media, zugespielt bekommen, Abbilder faktischen Geschehens, oder fiktiv und damit manipulativ?

Wie beeinflusst Künstliche Intelligenz bereits alltäglich unser gegenwärtiges Handeln? Und welche zukünftigen Realitäten sind durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz für die künstlerische Produktion zu erwarten?

Die Gefahr, dass Autoren- und Urheberschaft durch KI unterwandert werden, wenn der Umgang nicht reglementiert wird, ist bereits allgegenwärtig Gegenstand künstlerischen Widerstands und politischer Diskussion. Ganze Berufsfelder könnten durch KI ersetzt werden. Gleichzeitig können mit Hilfe von KI in der Medizin bahnbrechende Errungenschaften zukünftig Leben retten.

Wie verhält es sich in diesem Spannungsfeld aus Ängsten und Hoffnungen, die damit verbunden werden? Kann man vertrauen auf einen ethischen Umgang, bzw. wie kann Vertrauen einen ethischen Umgang ebnen?

Hybrid Lab
– ein Forschungsprojekt der Design Academy Eindhoven in Partnerschaft mit Muthesius Kunsthochschule, The New Raw und UAU Project

Videopräsentation, Anzug, Animation, 3D-Möbel

 

Wie können Designer:innen die Potenziale technologischer Netzwerke und immersiver Umgebungen nutzen, um die Zusammenarbeit und Kommunikation über geografische Distanzen hinweg zu verbessern?

 Das Forschungsprojekt Hybrid Lab erprobt den Einsatz eines vernetzten XR-(eXtended Reality)-Systems, in dem eine Reihe praxisorientierter Design-Build-Challenges realisiert wird. Die XR-Umgebung dient dabei nicht nur als digitaler Zwilling – etwa für virtuelle Ortsbegehungen oder das Erproben von Modellen in situ – sondern auch als Echtzeit-Plattform für die standortübergreifende Zusammenarbeit zwischen Forscher:innen, Designer:innen und Auftraggeber:innen.

 Geleitet wird das Projekt von der Design Academy Eindhoven (DAE), die zugleich die XR-Plattform bereitstellt und Expertise in der Anwendung dieser Technologien einbringt. Die Muthesius Kunsthochschule (Kiel) begleitet das Projekt mit Forschung zu sozialer Interaktion und Identitätsbildung in kollaborativen, immersiven Umgebungen. Die Designstudios UAU Project (Warschau) und The New Raw (Rotterdam), die mit parametrischen Entwurfsprozessen und 3D-Druck arbeiten, entwickeln im Rahmen von Hybrid Lab neue Formen urbaner Möbel. Diese werden zunächst virtuell getestet und anschließend physisch produziert und im Stadtraum positioniert.

 

Hybrid Lab wird durch das Creative Europe Programm der Europäischen Union gefördert.

 

Thiemo Frömberg

Priele – sein und werden, 2025

Drei-Kanal-Multimedia-Installation, gefräste Tischplatten, interaktive Echtzeit-Datenvisualisierung, Computer, Sound

 

Die interaktive Installation Priele – sein und werden lässt durch verschiedene Daten wie Topografie-Scans des Wattenmeeres der letzten 30 Jahre, Echtzeit-Wellendaten und vor Ort gesammelte Sounds, die unaufhaltsame ständige Veränderung und gestalterische Kraft von Wasser erlebbar werden. Die mediale Inszenierung stellt die Frage nach der Vergänglichkeit des Wattenmeeres und regt zur Wertschätzung des bedrohten Naturerbes an. Die ungewisse Zukunft erfordert resilientes Handeln und Schutz der fragilen Wassersysteme anstelle von Impulsen, das Meer kontrollieren zu wollen.

Priele – Wasserläufe durch die das Wasser bei Ebbe ab und bei Flut wieder hineinfließt – durchziehen das Watt wie Adern. Das Wesen des Wassers (Strömung, Erosion, Sedimenttransport) wird hier besonders in seiner Abwesenheit durch die dann freigelegten Spuren sichtbar.

Die charakteristischen Prielsysteme dreier von den Gezeiten geprägten Orte der deutschen Nordseeküste – Pellworm, Eidermündung und Meldorfer Bucht – sind per Projektion und in Form von gefrästen Tischplatten audiovisuell und haptisch erfahrbar.

 

In einer digitalen Skulptur manifestieren sich aktuell gemessene Wellen-, Strömungs- und Gezeitendaten, sodass sie ihre Erscheinung minütlich aktualisiert, sich im Rhythmus der Gezeiten verändert und täglich neue Eindrücke bietet – wie das Meer selbst.


* Das Semesterprojekt entstand im Kurs „About Water“ im Master Interaktives Informationsdesign bei Prof. Tom Duscher an der Muthesius Kunsthochschule.

** Der Sound wurde ergänzt durch generative Musik von Sebastian Langer.

Bio

Thiemo Frömberg ist Kommunikationsdesigner und ausgebildeter Mediengestalter in der Fachrichtung Konzeption und Visualisierung. Seit dem Bachelorstudium an der Folkwang Universität der Künste in Essen spezialisiert er sich auf interaktives Informationsdesign, das er nun im Master an der Muthesius Kunsthochschule Kiel weiter vertieft. Sein Fokus liegt dabei auf der Kommunikation relevanter, akuter Umweltthemen durch den Einsatz virtueller Realität, generativer Gestaltung und immersiver, multisensorischer Datenvisualisierung. Die Wirksamkeit dieser neuen Darstellungsformen auf das Mensch-Naturverhältnis, wie die faszinierende, ambivalente Beziehung zum Meer bilden inhaltliche Schwerpunkte.

thiemofroemberg.de

Maxim Lewandowski
What if the Computer wasn’t the Villain, 2025

3-Kanal-Video Installation, Sound, 8:37 min

 

Das Video-Essay „What if the Computer wasn’t the Villain“ entstand als Ergebnis eines interdisziplinären künstlerischen Forschungsprojektes, das gemeinsam mit Adrian Herzig, Klaas Weirauch und Alica Siegele realisiert wurde. Im Zentrum des Projektes steht die Auseinandersetzung mit existenziellen Zukunftsängsten der Gegenwart sowie die kritische Reflexion einer historisch gewachsenen Skepsis gegenüber neuen Technologien. 

Im bewussten Kontrast zu diesen weitverbreiteten dystopischen Vorstellungen untersucht das Projekt das konstruktive Potenzial Künstlicher Intelligenz. Dabei steht insbesondere die Frage im Fokus, wie KI-Technologien effektiv zur Stärkung demokratischer Institutionen und zur Förderung einer intensiveren Bürgerbeteiligung beitragen können. Das Video-Essay präsentiert somit auch eine optimistische Perspektive auf die zukünftige Beziehung zwischen Mensch und Maschine und setzt Impulse für eine positive gesellschaftliche Diskussion über technologische Innovationen und demokratische Prozesse. 

 

*Seit dem Wintersemester 2019 studiert Maxim Lewandowski Freie Kunst an der Muthesius Kunsthochschule. Nach der Corona-Pandemie und insbesondere seit 2023 rückten zunehmend theoretische und gesellschaftliche Fragestellungen in den Vordergrund seiner Arbeit. Im Zuge dieser neuen Ausrichtung begann Maxim Lewandowski, sich hochschulpolitisch zu engagieren, um die institutionellen Rahmenbedingungen des Studiums aktiv mitzugestalten. Sein vorrangiges Ziel besteht darin, mit seiner künstlerischen und hochschulpolitischen Tätigkeit die Grenzen zwischen Freier und Angewandter Kunst aufzuweichen, um mehr Interdisziplinarität zu ermöglichen und zukunftsorientierte Wege der Zusammenarbeit zwischen den Künsten und der Gesellschaft zu erforschen.

Part of this event:
Artist Talk & Screening: Elisa Giardina Papa 29/04/25 177
Monstergarten 12/05/25 172
KI Wallpaper Workshop 12/05/25 173
Die Stadt hat Augen 13/05/25 174
Workshop Hybrid Design 13/05/25 175
Artist Talk & Screening: Kyriaki Goni 13/05/25 178
In Zukunft Meer: Eintauchen ins Bilderbuch 14/05/25 176
VII. KI–Salon Vertrauen 14/05/25 180
In AI we trust: Talk und Diskurs 15/05/25 179
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