Elisa Giardina Papa: Film Screening und Online Talk

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29/04 19:00  —  29/04/25 21:00

Film Screening und Online Talk: Elisa Giardina Papa
Screening: “U Scantu”: A Disorderly Tale, 12 min.
Gefolgt von einem Online Talk und Diskussion mit Elisa Giardina Papa, moderiert von Annika Larsson

Di., 29. April 2025, 19 Uhr im spce | Muthesius

„U Scantu“: A Disorderly Tale (2022) interpretiert den sizilianischen Mythos der Donne di Fora („Frauen von außen und außer sich“) neu. Die Donne di Fora wurden als magisch und kriminell zugleich beschrieben und besaßen angeblich das Weibliche und das Männliche, das Menschliche und das Tierische, das Wohlwollende und das Rachsüchtige.

Diese Videoinstallation stellt die Donne di Fora als eine Bande jugendlicher „Tunerinnen“ dar, die mit störenden Soundsystemen ausgestattet auf Fahrrädern durch die utopische Stadt Gibellina Nuova (Sizilien) fahren. Die erzählerische Reise der „Tuner“ ist durchsetzt mit poetischen Texten und visuellen Motiven aus einer Sammlung sizilianischer Märchen aus dem 19. Jahrhundert, Giardina Papas fragmentarischen Kindheitserinnerungen an Lieder und Geschichten ihrer Großmutter, sowie Archivmaterial aus den Inquisitionsprozessen des 16. und 17. Jahrhunderts, in denen Frauen kriminalisiert wurden, denen vorgeworfen wurde, eine donne di fora zu sein.

Begleitet von Keramikskulpturen mit verwandten fantastischen Bildwelten, interpretiert „U Scantu“: A Disorderly Tale“ das Magische, Ritualistische und Widerspenstige als Kräfte, die eine Vorstellungskraft jenseits vorgegebener Kategorien von Menschlichkeit, chronologischer Zeit und mythologischer Weiblichkeit erzeugen.

*Elisa Giardina Papas forschungsbasierte Kunstpraxis sucht nach Formen des Wissens und des Begehrens, die durch hegemoniale Forderungen nach Ordnung und Lesbarkeit disqualifiziert und unsinnig gemacht wurden. Durch kritische und zugleich poetische Rahmung arbeitet sie mit großformatigen Videoinstallationen, Experimentalfilmen und internetbasierten Kunstprojekten, um die Aufmerksamkeit auf jene Bereiche unseres Lebens zu lenken, die dennoch radikal widerspenstig, unübersetzbar und unberechenbar bleiben.

Ihre Arbeiten wurden auf der 59. Internationalen Kunstausstellung der Biennale di Venezia, im Museum of Modern Art, im Whitney Museum, im Martin-Gropius-Bau, im ICA London, in der Wiener Secession, im HKW Berlin, in der Schirn Kunsthalle Frankfurt, auf der Seoul Mediacity Biennale 2018 und der 6. Biennale de la Imagen en Movimiento in Buenos Aires ausgestellt und gezeigt. Giardina Papa erhielt einen MFA vom RISD, einen Ph.D. in Film-, Medien- und Gender Studies von der University of California, Berkeley, und ist derzeit Assistenzprofessorin für Moderne Kultur und Medien an der Brown University. Sie lebt und arbeitet in New York und Sant’Ignazio, Sizilien.

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